Dai Nippon Butoku Kai (DNBK)
Der Dai Nippon Butoku Kai (DNBK) ist eine japanische und internationale Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat traditionelle japanische Kampfsportarten (BUDO) und die damit einhergehenden Werte zu bewahren und weiterzugeben.
Der Sosai (übersetzt etwa Gouverneur) der DNBK in Kyoto ist Prinz Higashi-Fushimi Jiko, Cousin des ehemaligen Kaiser Akihito.
Präsident des DNBK und Chair der International Division ist Dr. Tesshin Hamada HANSHI. Der DNBK hat seinen Hauptsitz (Honbu) in Kyoto, Japan. Das Büro der Internationalen Division befindet sich in Virginia, USA. Durch seine International Division ist der DNBK in den verschiedensten Ländern weltweit vertreten. Eine genaue Auflistung findet sich unter der Webseite der DNBK.
Nur ein bewährter und für würdig befundener Budoka wird für Mitgliedschaft akzeptiert. Die Mitgliedschaft in der DNBK verliehen zu bekommen ist eine aussergewöhnliche Ehre.
Geschichte der DNBK
Die Gründungsgeschichte des Dai Nippon Butoku Kai (DNBK), welche unter der Schirmherrschaft des japanischen Kaiserhauses gegründet wurde, reicht bis in das Jahr 818 zurück. In diesem Jahr wurde im Butokuden in Kyoto zum ersten Mal die Yabusame Zeremonie (Bogenschießen zu Pferd) abgehalten. Seitdem ist der Butokuden das Zentrum des Kampfsports in Japan.
Im 9. Jahrhundert etablierte sich die Gruppe der Krieger, Bushi, genannt und die Samurai.
Der DNBK, übersetzt soviel wie „Große Japanische Kampf-Tugenden Vereinigung“, wurde 1895 in Kyoto begründet und von der Regierung und dem Kaiser Meji unterstützt, um alle japanischen Kampfsportarten unter einem Dach zu vereinen. DNBK wurde die Budoorganisation in Japan.
Anfänglich privater Natur genoss die DNBK bald große gesellschaftliche Anerkennung und rege Beteiligung. Schließlich durch kaiserliche Autorität in Verbindung mit Polizei und Militär sowie Shinto Tempeln und insbesondere durch die Regierung auf nationaler und lokaler Ebene schufen die Führer der verschiedenen Kampfkünste Japans die mächtigste Budo Gesellschaft der Welt. Ihr ausschliessliches Ziel war die Wiederherstellung der klassischen Budotradition, die Lizensierung, Auszeichnung und Anerkennung von Budoka, die Ausrichtung der Butoku Sai, sowie Forschung und Publikation, Bildung und Kultivierung von Lehrern und Schülern in Budo.
Die DNBK in der Vorkriegszeit hatte mehr als drei Million Mitglieder. Von allerhöchster Stelle unterstützt wurde sie führend in allen Bereichen des Budo. In Folge wurden Zehntausende erfahrene Lehrer in ihrer Budodisziplin – teilweise im Stil ihrer seit Generationen überlieferten Familientradition – anerkannt. DNBK wurde unbestreitbar die einzige legitime, nationale Institution mit der höchsten Autorität in der Kampfkunstwelt Japans.
1942 wurde der DNBK Teil der Regierung und unter ministerielle Kontrolle gestellt. Er wurde die Ausbildungsstätte für Offiziere, was letztlich zum Niedergang der Organisation führte. 1946 wurden auf Weisung des SCAP (Supreme Commander of the Allied Powers) alle Organisationen mit militärischem Bezug aufgelöst und so auch der DNBK.
Neubegründung
Nachdem Japan 1951 seine Souveränität wiedererlangt hatte, dauerte es noch zwei Jahre bis sich eine Gruppe gleichgesinnter Budoka zusammenfand um die DNBK unter demokratischen, nationalen Gesichtspunkten wiederzuerrichten und zu re-organisieren.
Obwohl die DNBK nie beabsichtigte ihre Tore zur internationalen Welt zu öffnen, geschah dies im Jahre 1965.
Die Einbeziehung neuer, internationaler Mitglieder bewirkte eine tiefgreifende Veränderung. 1992 wurde die DNBK Internationalen Division (DNBK ID) begründet. Mit einer neuen Satzung und neuer Energie arbeitet der DNBK heute an der Verbreitung und Wahrung der Butoku Tugenden und der Weitergabe traditionellen Budos.